Was bedeutet Hingabe?
Was bedeutet Hingabe?
Nachdem ich kürzlich auf meiner Facebook Seite eine Botschaft von Rose über das Thema „Hingabe“ veröffentlicht habe, erhielt ich in den Kommentaren eine wundervolle Frage, auf die ich näher eingehen möchte. Ich wollte selbst antworten, da drängelte sich aber Shabanna plötzlich dazwischen… Drum ließ ich im Folgenden erst Shabanna zu Wort kommen, ehe ich gezielt auf die Frage von Martina eingegangen bin:
Was bedeutet Hingabe?
Shabanna: „Hingabe bedeutet: Man gibt sich dem Leben hin, um seine Gabe in die Welt zu bringen. Hingabe befreit euch von allen Grenzen, limitierenden Gedanken und Glauben. Hingabe heißt Vertrauen, Vertrauen in den Ursprung, ins Sein, Vertrauen zum Leben, zu allem, was ist. Hingabe bedeutet frei zu sein im Herzen, denn diesem werdet ihr nun folgen. Kontrolle bedeutet an festgefahrenen Mustern festzuhalten – an Sicherheiten, an Konstrukten, die der Verstand geschaffen hat. Kontrolle birgt Sicherheit, aber auch Gefahr, wenn all das wegbricht. Das Leben verändert sich hin und wieder. Es erneuert sich, erfährt sich neu und wenn ihr euch in Hingabe übt, üben im Sinne von ausüben, nicht probieren, dann werdet ihr euch nicht den Boden unter den Füßen wegziehen lassen können. Dann ist alles im Gleichgewicht, auch wenn es einmal wankt und rüttelt. Dem Verstand würde so jegliche Grundlage entrissen werden, die Kontrolle bricht weg und man steht mit viel Hilf- und Ratlosigkeit da.“
Heißt Hingabe, dass man fremdbestimmt ist?
Shabanna: „Nein, genau diese gibst du auf. Gebt ihr auf. Fremdbestimmung heißt sich immer von dem leiten zu lassen, was nicht dir selbst entspringt. Nicht deinem Herzen, nicht der Quelle entspringt. Fremdbestimmt bist du dann, wenn du dem folgst, was die breite Masse als sinnvoll und somit als normal und vernünftig erachtet hat, dann gibst du dich der Fremdbestimmung hin. Es sagt ja schon das Wort – du folgst der Bestimmung eines Fremden! Nicht aber der Eigenen. Übst du dich in Hingabe (du übst die Hingabe aus), dann folgst du deiner ganz eigenen Bestimmung, dann folgst du immer dem, was sich richtig und stimmig für DICH anfühlt. Für niemanden sonst auf der Welt, nur für dich!“
Meine Auffassung von Hingabe
Hier möchte ich noch einmal die Frage von Martina kopieren: „wenn ich mich hingebe, bestimmen dann nicht andere mein Leben? Und ich mach mit, ob ich es möchte oder nicht?“
Meine Antwort
Ich kann die Frage sehr gut nachvollziehen, denke aber, dass es tatsächlich genau andersherum ist, obwohl es der Logik paradox erscheint. Hingabe bedeutet für mich nicht, dass ich mich z.B. dem Willen eines anderen beuge, wenn mein Gefühl eine andere Sprache spricht. Hingabe bedeutet auch nicht, dass ich mir alles gefallen lasse, was mir wiederfährt und schon gar nicht, dass ich dem Mainstream und den „Normal-Menschen“ folge.
Hingabe bedeutet für mich, dass ich mich dem hingebe, weshalb ich hier auf der Welt bin. Dass ich meine Gabe lebe und teile, für mich und für die Welt. Jeder hier ist mit mindestens einen ganz besonderen Geschenk auf die Welt gekommen, um diese auf seine Weise ein Stück weit zu bereichern. Uns geht es immer dann schlecht, wenn wir gegen unsere Bestimmung leben. Uns nicht hingeben, sondern dem folgen, was uns vorgelebt wird. Tatsächlich leben die meisten Menschen fremdbestimmt ohne es zu wissen / merken! Sie tun das, was sie für sinnvoll halten – z.B. studieren, weil „man“ das so macht und es einem gute Chancen für die Zukunft sichert, auch wenn das Gefühl vielleicht sogar gar keinen Schulabschluss machen möchte.
Wir leben auch fremdbestimmt dadurch, dass wir uns viele Glaubensmuster zu eigen gemacht haben, die wir von unserem Umfeld vorgelebt und vorgebetet bekommen haben, auch wenn unser Herz eine ganz andere Wahrheit spricht. Wenn wir uns dem Leben hingeben – also der Stimme unseren Herzens folgen – dann muss sich das nicht unweigerlich gut anfühlen. Die erste, subtile Stimme die du hörst, kommt von deinem Herzen! Kurz darauf folgt der Verstand, der alles schon erfahrene, gehörte, gelesene etc. heraus kramt und dir vorliegt, dann kommt vielleicht das grummelige, unwohle Bauchgefühl, weil es etwas ist, was dich aus der Komfortzone heraus katapultiert. Doch wenn wir dieser tiefen, subtilen Stimme in unserem Inneren folgen – der Stimme unseres Herzens. Dann leben wir Hingabe. In jedem Moment.
Es klingt so leicht, aber ist es sehr oft nicht. Doch darum sind wir hier… wir haben uns von unserer eigenen Natur entfernt und dürfen wieder lernen unserer Herzensstimme zu vertrauen und ihr zu folgen. Wie empfindest du das? Kannst du die Stimme deines Herzens hören? Und folgst du ihr (immer)?