Der Schmerz kommt, um gehen zu können…
Der Schmerz kommt, um gehen zu können…
Ich beobachte derzeit rings um mich herum eine Art Welle, die alles ans Licht spült, was tief in dir steckt und jetzt geheilt werden will.
Kennst du es auch, dass dich plötzlich Gefühle gefangen nehmen? Du dich zum Teil gelähmt und außer Schach gesetzt fühlst? Die Gedanken kreisen in negativer Form und du findest den Ausstieg nicht? Plötzlich spürst du seelischen, vielleicht sogar körperlichen Schmerz?
All das zeigt sich genau jetzt, um Heilung zu finden!
Nur Dinge, die an der Oberfläche sind, können geheilt werden! Eine gut verdeckte Wunde z.B. wird nicht angesehen, dadurch evtl. vergessen nach dem Motto „Aus den Augen, aus dem Sinn“, doch dadurch wird sie nicht wie durch Zauberhand geheilt. Evtl. wird es durch die Verdeckung der Wunde sogar noch schlimmer. Die Wunde entzündet sich, eitert oder dergleichen.
Genauso verhält es sich mit unserem emotionalen Schmerz. Wir können diesen zeitweise verdecken und somit vergessen, z.B. durch Ablenkung (essen, ausgehen, mit Freunden reden etc.) oder stoischer Nicht-Beachtung. Doch damit drängen wir ihn einfach eine Ebene tiefer und dort wartet der emotionale Schmerz nur auf die nächste Gelegenheit, um sich wieder zu zeigen – oft massiver, als zuvor.
Auslösen tun ihn dann sogenannte Trigger im Außen – ein Wort von jemand anderem, ein Streit, das Verhalten deines Tieres etc. pp. Plötzlich ist er wieder da: der emotionale Schmerz, in seiner geballten Ladung!
Doch woher kommt er? Und was will er? Wie werde ich ihn los?
Er kommt in 99 % aller Fälle (eigentlich zu 100 %, doch das klingt so absolut) aus deiner Kindheit! Irgendwann als Kind hast du eine Situation erfahren, ihr eine Bedeutung beigemessen und dies führte zu einem Gefühl. Je nachdem, wie dein Umfeld mit dir und diesem Gefühl umgegangen ist, hast du es entweder gefühlt und dadurch losgelassen oder aber unbewusst verdrängt, weil du dich damit nicht „richtig“ fühltest. Kinder streben stets nach Annahme, Liebe und Aufmerksamkeit.
Dieser emotionale Schmerz kann tiefe Traurigkeit sein, Wut, Verzweiflung, Nervosität, Selbstzweifel und Co.
Was will der Schmerz?
Er will dasselbe, wie Kinder wollen: Gesehen und angenommen werden!
Emotionen wollen frei fließen. Emotionen sind wie Wasser, sie suchen und bahnen sich ihren Weg. Sie können nicht verdrängt werden und sich dadurch auflösen. Emotionen können für eine ganze Weile unterdrückt werden, ähnlich, wie wir Wasser in einem Fass sammeln können. Doch irgendwann ist dieses Fass voll!
Emotionen wollen das, was das englische Wort schon ausdrückt e-„motion“ (Motion=Bewegung). Sie wollen einfach fließen.
Also, wie werde ich ihn los? Diesen Schmerz?
In dem du ihn nicht loswerden willst! Hä? Klingt verwirrend und unlogisch für unseren menschlichen Verstand. Doch das ist das Zaubermittel, welches den Fluss wieder ins Gleichgewicht bringt.
Die Lösung heißt: Annehmen! „Ja“ sagen! Wenn der Schmerz sich zeigt, meist ausgelöst von einem „Trigger“ im Außen – dein Tier, dein Partner, Kind und Co., dann fühle das Gefühl, den Schmerz! Schaue hin!
Es ist so, als würde der Trigger die Wunde entlüften. Das Pflaster abziehen und dir das ganze Ausmaß zeigen. Plötzlich siehst du, was du lange Zeit unbewusst mit dir getragen hast. Nur, wenn du die Wunde ansiehst und behandelst, wird sie heilen.
Drum lasse deine seelische Wunde ans Tageslicht kommen. Fühle den Schmerz! Denn er zeigt sich einzig und allein als Chance dafür, dass du innerlich heilen kannst.
Es sind ganz besondere Tage, Wochen und Monate in denen wir aktuell leben. Alles drängt jetzt an die Oberfläche und will gesehen werden. Dein Tier kann dir dafür ein wertvoller Partner sein.
Alles Liebe,
Sarah